Reiten als Gesundheitssport
Die speziellen Angebote rund ums Reiten als Gesundheitssport verfolgen einen ganzheitlichen Gesundheitsansatz. An und auf dem Pferd durchgeführt, sollen sie interessierte Menschen auf ihrem Weg zu einem aktiveren Leben begleiten und nachhaltig positive Verhaltensänderungen erreichen.
Es geht somit in gleichem Maße um die Prävention als auch um die allgemeine Gesundheitsförderung und -erziehung. Die unter Leitung von speziell ausgebildeten Übungsleitern Prävention angebotenen Kursprogramme stellen nicht das Erlernen der Sportart Reiten in den Vordergrund, sondern das Bewegen und dessen positive Auswirkungen auf den Menschen an sich.
Grundsätzlich ist das präventive Haltungs- und Bewegungstraining für Interessierte aller Altersgruppen geeignet. Vorraussetzung ist jedoch, dass aus medizinischer Sicht keine Einwände gegen das Reiten bestehen.
Besonders angesprochen sind Personen...
-
mit schwacher Muskulatur des Stütz- und Bewegungsapparates (v.a. Rücken- und Bauchmuskulatur)
-
mit erhöhter Stressanfälligkeit
-
mit starker oder einseitiger Belastung des Bewegungsapparates
-
mit altersentsprechenden Beschwerden bzw. Fehlbelastungen des Bewegungsapparates
-
mit einem inaktiven Lebensstil
Das Kernziel des Reitens als Gesundheitssport kann mit 'Motivation der Menschen zu einem nachhaltigen, gesunden und bewegungsreichen Leben mit dem Pferd und in der Natur' beschrieben werden.
Warum ist Reiten ein Gesundheitssport?
Sich sicher auf dem Pferderücken zu bewegen, stellt hohe Anforderungen an die körperliche Bewegungsbildung. Die Balance auf dem Pferd zu halten, ist eine ganzheitliche Leistung, welche unsere gesamte Muskulatur, den Gleichgewichtssinn und das gesamte Wahrnehmungsvermögen fordert und fördert.
Allein die dreidimensionalen Bewegungen des Pferderückens im Schritt beeinflussen den Beckenbereich derartig, dass sich der gesamte Stütz- und Halteapparat in ständiger An- und Entspannung harmonisch anpassen muss. Die Bewegungen des Pferdes sind immer und in jeder Gangart rhythmisch und dynamisch. Sie stellen stets eine Herausforderung auf den gesamten Körper dar.
Gleichzeitig muss der Reiter die Bereitschaft besitzen, diese Herausforderung emotional anzunehmen. Erst der Dialog mit dem Pferd, die körperliche und geistige Kommunikation mit ihm, können zu einer Verhaltensänderung beim Reiter führen.
Eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und die Freude auf den nächsten Kontakt mit dem Pferd lassen das Bedürfnis auf eine nachhaltige und langfristige Partnerschaft mit dem Pferd wachsen.
Menschlich in jedem Einzelfall, aber auch gesundheitspolitisch sind die Folgen von zunehmenden Bewegungsmangel, Fehl- und Überernährung, Stress und sozialem Druck mit all ihren Folgen schwerwiegend. Deshalb sollte mit einer sportlichen regelmäßigen Betätigung so früh wie möglich begonnen werden, um evtl. Risikofaktoren zu vermindern.
In dem reichhaltigen aber oft einseitigen Angeboten von präventiven Sportkursen bietet der Pferdesport im Verein eine neue Lebenswelt.
Viele entdecken so das Pferd als Partner und können sich vorbehaltlos der körperlichen Betätigung auf und mit dem Pferd widmen. Wichtig dabei ist, die Begegnungen mit dem Pferd lustvoll, angstfrei und entspannt zu gestalten.
(FN)